Hans-Jörg Rheinberger
Wissenschaftshistoriker, Biologe, Philosoph & Poet
Hans-Jörg Rheinberger ist ein Liechtensteiner Wissenschaftshistoriker. Er hat sowohl einen geisteswissenschaftlichen Hintergrund in Soziologie, Philosophie und Linguistik als auch einen naturwissenschaftlichen Hintergrund in Biologie und Chemie. Außerdem verfasst er seit seiner Jugend Gedichte und Essays. Er war von 1997 bis 2014 Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Innerhalb der Wissenschaftsgeschichte sind seine Arbeitsschwerpunkte die Geschichte und Epistemologie des Experiments sowie die Geschichte der biologischen Wissenschaften. Demnächst erscheint sein neues Buch: „Spalt und Fuge. Eine Phänomenologie des Experiments“ (Suhrkamp, Berlin 2021).
Rheinberger beschäftigt sich in seiner Forschung vor allem mit der Natur des Experiments, mit Experimentalsystemen wie er Konfigurationen bezeichnet, die Unsicherheit, Unplanbarkeit und Nichtwissen in sich tragen: „Man muss sie als Orte der Emergenz ansehen, als Strukturen, die von der Wissenschaftsentwicklung hervorgebracht wurden, um anders nicht Ausdenkbares einzufangen. Sie sind eine Art Spinnennetz. Es muss sich in ihnen etwas verfangen können, von dem man aber nicht genau weiß, was es ist, und auch nicht genau, wann es kommt.“